Für einen Zeitgewinn von 4,5 Minuten zur Pendlerzeit am Abend sollen pro Thaler Pendler über 30‘000 Fr. ausgegeben werden. Ein staatlicher Preis für eine 1000 Meter lange Umfahrungsstrasse, denn die Klus bietet am Rande der Industriezone einen bedeutenden Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Für den Bau geht Kulturland verloren, Wald wird gerodet und ein Dorfquartier zerschnitten. Ist dieser massive Eingriff ins Landschaftsbild mit einer talquerenden Brücke der Solothurner Bevölkerung wirklich bis zu 81 Millionen Franken wert?
Im einem Streitgespräch spricht Stephan Müller-Altermatt von Stauzeiten von 90 und 45 Sekunden auf den Achsen Bellach-Solothurn-Biberist und Grenchen-Arch. Das zeugt nicht gerade von Ortskenntnissen, denn zu Stosszeiten ergeben sich auch dort erhebliche Zeitverluste. Wie in der Klus stehen die Automobilisten vor der „Haustür“, weil der Verkehr trotz den Umfahrungen zugenommen hat.
Inwiefern die angerufene Solidarität im Kanton Solothurn spielen wird, wird sich zeigen. Immerhin haben das Thal und das Gäu die Verkehrsumfahrungen Olten und Solothurn 2002 deutlich abgelehnt.
In der Klus wurden Alternativlösungen im Zusammenhang mit der Oensingen-Balsthal-Bahn zu wenig umfassend überprüft. Wie sinnvoll ist es, nebst dem Postautoverkehr parallel dazu einen Bahnbetrieb von wenigen Kilometern aufrechtzuerhalten, wenn dieses Trassee für den Linienverkehr genutzt werden könnte?
Einem Projekt, das so viele Fragen aufwirft, kann ich nicht zustimmen.
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