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AutorenbildMathias Stricker

Kleine Anfrage «Notstand in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auch im Kanton Solothurn»

Die Fraktion SP/junge SP beobachtet die Überlastung der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Sorge. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist schweizweit am Anschlag. Die Praxen der niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte werden aktuell von Anmeldungen überflutet. Der KJPD beschränkt sich auf Hilfe in akuten Situationen. Vertiefte und längerfristige Behandlungen obliegen deshalb den Ärztinnen und Ärzten und Psychologinnen und Psychologen in freier Praxis. Bereits vor der Pandemie bestand ein Mangel an Praxen. Der Mangel an fachärztlichem Nachwuchs ist schon seit längerem sehr besorgniserregend. Stationär verfügt der Kanton Solothurn nach der Schliessung der KJPK über keine eigenen Plätze mehr. Entsprechend ist er abhängig von der Überlastung der Kliniken in den Nachbarkantonen.


Die Pandemie hat die bereits angespannte Situation massiv verstärkt, täglich müssen Anfragen bei den niedergelassenen, freien Fachpersonen abgelehnt werden. Eine Entspannung der Situation ist momentan nicht absehbar (Auswirkungen Krieg in der Ukraine). Langfristige Schwierigkeiten für betroffene Kinder und Jugendliche und jahrelange Folgekosten müssen jetzt verhindert werden.


In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:

  1. Wie schätzt die Regierung die aktuelle Lage im Kanton Solothurn grundsätzlich ein?

  2. Wie viele Zuweisungen von Solothurner Kindern und Jugendlichen erfolgten seit der Schliessung der KJPK Solothurn an die Kliniken in Basel und Bern?

  3. Wie viele Kinder mussten in andere Kantone verlegt werden?

  4. Welche zusätzlichen Aufwendungen generiert eine Zuweisung in eine Klinik nach Basel oder Bern für die zuweisenden Stellen bzw. für die «niedergelassenen» Fachpersonen und auch für die betroffenen Eltern?

  5. Wie lange betragen die Wartezeiten für die Aufnahme in die Kliniken in Basel und in Bern? Ist eine Benachteiligung für Solothurner Kinder und Jugendliche auszumachen? Wie viele Plätze werden grundsätzlich für Patientinnen und Patienten aus Solothurn reserviert? Und wie viele wurden im Rahmen der Pandemie aufgestockt?

  6. Wie lange betragen die Wartezeiten für die Aufnahme in die Kliniken in Basel und in Bern? Ist eine Benachteiligung für Solothurner Kinder und Jugendliche auszumachen? Wie viele Plätze werden grundsätzlich für Patientinnen und Patienten aus Solothurn reserviert? Und wie viele wurden im Rahmen der Pandemie aufgestockt?

  7. Wie werden sich die Zahlen der Zuweisungen in diesem Jahr entwickeln? Welche Tendenz besteht?

  8. Welche Lösungen bestehen bei akuten Notfällen? Welche Möglichkeiten sind zusätzlich angedacht?

  9. Wie wird die Sichtweise der Klientel erhoben, was Angebot und Versorgungsstrukturen anbelangt?

  10. Wie weit ist der Aufbau der Tageskliniken Solothurn und Olten vorangeschritten? Wann ist die Eröffnung in Olten vorgesehen? Wie viele Plätze sollen dort bereitgestellt werden?

  11. Wie sieht die Situation bezüglich Fachkräftemangel aus? Können/Konnten die vorgesehen Stellen im Kanton Solothurn im ambulanten Bereich und an den Tageskliniken adäquat besetzt werden?

  12. Wie steht der Kanton Solothurn bei der ambulanten Versorgung? Stehen genügend Fachleute und Stellen zur Verfügung für das Projekt der «aufsuchenden Equipen»?

  13. Wie viele Kinder und Jugendlichen sind auf den Wartelisten der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und beim KJPD?

  14. Wie sehen die Vergleichszahlen (Fallzahlen / Therapiestunden / Personalbestand) bei den Niedergelassenen und beim KJPD für die Jahre 2010, 2015, 2021, 2022 aus?

  15. Welche nächsten Schritte plant der Kanton Solothurn zu einer Verbesserung der aktuellen Situation?


Anfrage und Antwort des Regierungsrates als PDF


Kommentit


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