Im Waldhaus in Riedholz schaute die SP Solothurn-Lebern anlässlich des Amteiparteitages zurück auf die erfolgreichen Kantonsratswahlen und setzte sich mit dem revidierten Jagdgesetz auseinander. Legende von links nach rechts: Philipp Jenni, Beat Graf, Walter Frei, Thomas Studer
Erfolgreiche Kantons- und Gemeinderatswahlen
Philipp Jenni, Präsident der SP Amtei Solothurn-Lebern, konnte zufrieden feststellen, dass bei den Kantonsratswahlen das Minimalziel, einen Sitz zurückzuerobern, erreicht worden ist. Mit
grossem und engagiertem Einsatz im Wahlkampf konnte der Prozentanteil um 2% auf 22% gesteigert werden. Dafür gebührt allen Beteiligten ein grosser Dank. Nebst den bisherigen Franziska Roth und Anna Rüefli, beide Solothurn, Angela Kummer, Grenchen sowie Mathias Stricker, Bettlach, zog neu Remo Bill, Grenchen, als fünfter Vertreter der Amtei in den Kantonsrat ein. Erfreut zeigte sich Jenni auch darüber, dass mit Susanne Schaffner, Olten, und Brigitte Wyss,
Solothurn, erstmals zwei Frauen in die Regierung gewählt wurden. Ebenso erfolgreich verliefen die Gemeinderatswahlen, insbesondere in der Stadt Solothurn, wo die Sozialdemokraten jetzt die stärkste Fraktion stellen.
Neue Vorgaben des Bundes
Die neue Jagdgesetzgebung tritt nach einer Totalrevision 2018 in Kraft und übernimmt die neuen Vorgaben des Bundes in den Bereichen Jagd, Tierschutz und Waffenrecht. Dieses Gesetz regelt den Schutz der freilebenden Wildtiere, die Jagd sowie die Begrenzung und Abgrenzung von Wildschaden. Rechtliche, jagdliche, gesellschaftliche Rahmenbedingungen mussten den heutigen Bedingungen angepasst werden. Unterschiedliche Tierarten finden den Weg zurück in unsere heimischen Wälder. Insbesondere die erhöhten Wildschäden durch das Schwarzwild (Wildschweine) stellen die Landwirtschaft und die Jagdgesellschaften vor grosse Herausforderungen und erfordern bei der Jagdplanung eine vertiefte Zusammenarbeit der Jäger mit den Förstern.
Jagd für alle, nicht nur für die Elite
Walter Frei, Obmann des Hegerings Leberberg, berichtete, dass die Jäger mehrheitlich hinter dem neuen Gesetz stünden. Es sei fair und trage den Veränderungen Rechnung. Als Beispiel führte Frei den Wechsel der Rechtsform von Jagdgesellschaften zu Jagdvereinen auf, welche jetzt mehr Gestaltungsmöglichkeiten hätten. Nicht zufrieden sei man damit, dass – wenn die Abschusszahlen nicht erreicht würden – die Jagdrechte auch an Dritte abgetreten werden können. Ebenfalls kritisch kommentiert wird die Reduktion der Jagdzeit auf Gamswild. Positiv werden die Entschädigungen bei Luchs- oder Schwarzwildschäden gesehen. Frei wusste weiter über allerlei zur Jagdorganisation aber auch über die wichtige Aufgabe der Jäger zu berichten. Wenn das neue Gesetz von den Jägern gelebt werde, werde sich das Bild der Jäger in der Öffentlichkeit bestimmt positiv entwickeln. Das neue Gesetz sei sicher auch im Sinne von SP Alt-Regierungsrat und späterem Bundesrat Willi Ritschard. Dieser habe nämlich bereits geschaut, dass die Solothurner Jagd eine Volksjagd bleibe – also für alle zugänglich ist. Und das sei nach wie
vor der Fall, zeigte sich Frei zufrieden.
Wald gehört den Besitzern, die Jagd dem Kanton
Thomas Studer, Revierförster des Forstbetriebs Leberberg, erklärte, dass die Zusammenarbeit mit den Jägern neu gesetzlich vorgegeben sei. Das mache Sinn, da die Jagd ja durch den Kanton organisiert werde. Die Verhütung von Wildschäden und der Schutz der wildlebenden Tiere sind Studer ein grosses Anliegen. Bezüglich der natürlichen Regulation des Wildbestandes durch den Luchs sieht es Studer pragmatisch: „Dr Ender isch dr Gschwinder!“ Stirnrunzeln bereiten dem Förster die zunehmenden Störungen des Wildes durch Freizeitaktivitäten oder Anlässe, welche zwingend Bewilligungen bräuchten.
Der Dank geht an die beiden Referenten sowie an Hanspeter Stadler, SP Unterleberberg, und Beat Graf, SP-Gemeindevizepräsident Riedholz, für die Bewirtung. Bei Bratwurst und Bier wurden dann auch weitere Themen wie die Baujagd, die Leinenpflicht oder die Nachtjagd diskutiert. Waidmannsheil!
Mathias Stricker, Kantonsrat, Bettlach
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