Gerne nehme ich den Ball von Kollege Stefan Nünlist auf, welcher sich eine Diskussion über die Aufgaben der Kirche wünscht. Aus meiner Sicht kann sich die fortschrittliche Kirche nicht mehr nur auf die Seelsorge beschränken. Ihre Aufgabe schliesst in sich, nicht nur die Frohbotschaft für den Einzelnen zu verkündigen, sondern als „Salz der Erde“ zu wirken und so das Zusammenleben der Menschen in Gesellschaft und Politik mitzugestalten. Darum soll sie sich zu politisch relevanten Themen, welche ethisch-moralische Grundsätze tangieren, äussern und zur Meinungsvielfalt beitragen. Dass sie dies bei der KVI tat, ist nachvollziehbar, denn es geht dabei um Menschenrechte und Umweltstandards. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kirche zur konkreten Ausgestaltung unseres Tuns auf dem Planeten ihre Haltung aufzeigt. In der reformierten Landeskirche haben verschiedene Meinungen Platz und die Diskussion grundlegender Werte in der Gesellschaft ist sehr wohl Teil des landeskirchlichen Auftrags. Dass die «Kirche für Konzernverantwortung» zusammen mit einem Bürgerlichen Komitee, einem Wirtschaftskomitee, über 130 Nichtregierungsorganisationen und Parteien von links bis rechts für die KVI einstand, finde ich bemerkenswert und zeigt – wie auch das Abstimmungsresultat, dass das Anliegen nicht auf Rot-Grün reduziert werden kann. Für mich ist diese politische Stellungnahme kein Austrittsgrund, sondern eine Bestärkung dafür, Mitglied der reformierten Landeskirche zu sein.
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