Dem Bericht über die Erfüllung des Leistungsauftrags für die Jahre 2012–2014 der Fachhochschule Nordwestschweiz ist zu entnehmen, dass der Berufseinstieg bei Lehrpersonen einen entscheidenden Faktor für die Verweildauer im Beruf darstellt. Der Bildungsraum habe deshalb die Pädagogische Hochschule der FHNW beauftragt, ein Konzept für den begleiteten Berufseinstieg vorzulegen, welches nun von den beiden Kantonen Solothurn und Aargau umgesetzt werde. Der Kanton Solothurn verfügte bereits vorher über ein Konzept für den Berufseinstieg.
Der Regierungsrat wird gebeten, Auskunft zu folgenden Fragen zu geben:
Weshalb wurde das bisherige Konzept der Berufseinführung im Kanton Solothurn durch ein neues Konzept ersetzt?
Wurde das bisherige Angebot der Berufseinführung evaluiert und wenn ja, welche Ergebnisse liegen vor?
Wie unterscheiden sich das alte und das neue Konzept der Berufseinführung?
Welches sind nach Meinung der Regierung die entscheidenden Faktoren für einen gelingenden Berufseinstieg der Lehrpersonen?
Werden diese Aspekte durch das jetzige Modell der Berufseinführung abgedeckt?
a) Welche Funktion und welche Aufgaben haben die Schulleitungen im neuen Konzept?
b) Wie werden diese von den Schulleitungen wahrgenommen?
a) Wie viele Personen nahmen an der Berufseinführung nach altem Konzept in den vergangenen fünf Jahren teil (je nach einzelnen Angeboten/Modulen, in absoluten Zahlen und in Prozent aller Berufseinsteigenden)?
b) Wie viele Personen nahmen/nehmen an der Berufseinführung nach neuem Konzept in den beiden bisherigen Jahren teil (je nach einzelnen Angeboten/Modulen, in absoluten Zahlen und in Prozent aller Berufseinsteigenden)?
Dem Vernehmen nach ist die Beteiligungsquote im Programm der Berufseinführung heute sehr tief. Welche Massnahmen unternimmt die Regierung, um diese anzuheben?
Lehrpersonen sind nach Abschluss ihrer Ausbildung kompetente Berufsleute und grundsätzlich in der Lage, die volle Verantwortung für ihre berufliche Tätigkeit zu übernehmen. Dabei wird die Zeit der Berufseinführung als spezielle Phase innerhalb der ständigen beruflichen Entwicklung verstanden. Von einer speziellen Phase kann deshalb gesprochen werden, weil Lehrpersonen beim Berufseinstieg mit zum Teil ganz spezifischen Herausforderungen und Problemen konfrontiert werden, die in der Grundausbildung noch keine Dringlichkeit hatten. Die Berufseinstiegsphase wird als besonders wichtige Schnittstelle zwischen Grundausbildung und Weiterbildung verstanden. Sie hat zum Ziel, dass die in der Grundausbildung erworbenen berufsrelevanten Kompetenzen gefestigt werden, sowie das professionelle Denken und Handeln weiter entwickelt wird. Somit werden im Rahmen der Berufseinführung Junglehrpersonen dabei unterstützt, die Berufseinstiegsphase erfolgreich zu bewältigen und die berufliche Tätigkeit kompetent und verantwortungsbewusst auszuüben. Bereits 16% der Junglehrpersonen steigen im ersten Berufsjahr wieder aus, nach fünf Jahren sind es die Hälfte und nach zehn Jahren zwei Drittel, die vorübergehend oder endgültig aus dem Beruf aussteigen. In den Augen der Interpellanten ist eine „nachhaltige“ Berufseinführung ein wichtiger Faktor, um den anstehenden Lehrpersonenmangel bewältigen zu können.
Anfrage und Antworten des Regierungsrates als PDF herunterladen
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